Der Blasmusik- Weltrekordversuch
begeisterte am Sonntag Musikanten und Besucher
Victor Rohner will die wahre Geschichte der Säntisträger auf die Leinwand bringen. Die mutigen Männer, die zwischen 1879 und 1935 bei Wind und Wetter alles von Brot bis Feuerholz auf den Säntis hochschleppten, ermöglichten damals, dass dort die höchstgelegenste Wetterstation in ganz Europa Realität wurde.
Altstätten/Säntis Damit die Wetterstation beim Säntis überhaupt betrieben werden konnte, lebten die Wetterwarte 365 Tage lang auf dem 2504 Meter hohen Berg. Um sie zu versorgen, buckelten die Säntisträger, vorwiegend mutige Innerrhoder Bauern, drei Mal wöchentlich alles auf den Säntis, was die Wetterwarte zum Leben benötigten.
«Ich war in den Sendungen ‘z Fuess rond om de Alpstei’ viel in den Appenzeller Bergen unterwegs und wurde von allen Seiten angesprochen, ob ich einen Film über die Säntisträger und auch die damaligen Wetterwarte, die tragisch ums Leben gekommen sind, machen könnte», erzählt Victor Rohner. Das Vorhaben wurde noch konkreter, als er vor ein paar Jahren im Himalaya unterwegs war. Über die Sherpas habe man schon in vielen Dokumentationen berichtet, über die Säntisträger sei aber dementsprechend fast nichts bekannt. Das will Victor Rohner jetzt ändern und erzählt deren Geschichte in einem Film.
Der Film wird als Doku-Drama mit Kuno Bont als Regisseur für die fiktionalen Teile produziert. Zusammen mit Zeitzeugen und Angehörigen wird die Geschichte rekonstruiert. «Im Film selbst werden wir auch eins zu eins den Aufstieg im Winter nachstellen. Dann werden wir gemeinsam mit einer Rettungskolonne den Aufstieg auf den Säntis bewältigen. Wahrscheinlich wird das die grösste Herausforderung bei den Dreharbeiten sein», sagt Victor Rohner. Denn: Der Aufstieg im Sommer solle laut Rohner kein Problem gewesen sein. Nur konnte man im Winter dann nicht die gleichen Routen nehmen, da diese meist durch Lawinen verschüttet wurden.
Victor Rohner geht mit viel Vorsicht an den geplanten Film heran: «Da in der Wetterstation damals ein Mord am Wetterwart und seiner Frau verübt worden war, habe ich natürlich viel Respekt vor der Arbeit mit diesem sensiblen Thema rund um deren Tod.» Nicht nur der Doppelmord verlangt den Respekt der ganzen Filmcrew, sondern auch die Umstände, die bei diesem Dreh am Säntis herrschen.
Alle involvierten Kreise, Schauspieler, Protagonisten, Produktion, Regie, Techniker und Kameraleute leben in der Region rund um den Säntis. Beim Film sind rund 40 Personen involviert. Darunter gibt es Laiendarsteller, aber auch Profischauspieler der Theatergruppe Appenzell. Bei den regionalen Unterstützern des Films sind unter anderem die Kantone Appenzell Innerrhoden und St. Gallen dabei, aber auch «Appenzeller Bier», die «Rheintaler Kulturstiftung» oder das Berggasthaus «Alter Säntis».
Das Patronat für den Film hat der Schweizer Alpen-Club SAC. Für die Umsetzung des Films fehlen aktuell noch 110'000 Franken, deshalb wurde zusammen mit dem «koller.team» ein Crowdfunding eingerichtet, wobei man individuelle Spenden machen kann, um diesen einzigartigen Film zu unterstützen, und ab 100 Franken gibt es ein Ticket für den Film.
Weitere Informationen und
Spendemöglichkeiten unter:
www.saentis-helden.ch
Von Manuela Müller
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