Gemüse- und Ackerbauer
Niklaus versuchte sein Glück bei Bauer, ledig, sucht
z.V.g.
Ein ungewöhnlicher Vereinswechsel vollzieht sich zurzeit beim FC Altstätten: Kevin Steiger, das 31-jährige Altstätter Urgestein, seit vielen Jahren ein Aushängeschild, verlässt seine geliebte GESA und spielt künftig für einen anderen Verein.
Altstätten Als Vierjähriger hat Kevin Steiger seine Fussballschuhe zum ersten Mal für den FC Altstätten geschnürt, wahrscheinlich noch nicht er selbst. Das war vor 27 Jahren! Er hat alle Juniorenstufen im Verein durchlaufen. Als 16-jähriger B-Junior war er bereits Stammspieler in der zweiten Mannschaft, damals in der 3. Liga. Ebenfalls als B-Junior hatte er erste Teileinsätze in der ersten Mannschaft, eine Liga höher. Sein grosses Talent wurde schon früh erkannt.
Es war immer sein Ziel, in der ersten Mannschaft des FCA spielen zu können, am liebsten zusammen mit seinem drei Jahre älteren Bruder Brian. «Dieses Ziel erreichte ich schnell. In meiner ersten Saison im Eins sind wir direkt in die Interregio aufgestiegen. Ein Riesenhighlight. Dort konnten wir uns die folgenden Jahre locker behaupten», erinnert sich Kevin Steiger.
Früh in seiner ersten Saison gab es für die fussballverrückte Familie Steiger ein schicksalhaftes 2:2 gegen Schaan. Zum ersten Mal waren die zwei Brüder gemeinsam in der Startaufstellung, Kevin als 17-jähriger. Er schoss beide Tore, während sein Bruder das Kreuzband riss und sich davon nie mehr richtig erholte. Auf die Frage nach einem bedingungslosen Highlight aus der jüngeren Vergangenheit kam wie aus der Kanone geschossen: «Ich erinnere mich an ein 7:1 auf der GESA. Es war ein Derby. Viele nennen es «el clasico des Rheintals». Das hat Spass gemacht. Mehr sage ich nicht.»
Kevin Steiger ist seit 14 Jahren Stammspieler der ersten Mannschaft und hat sich in dieser Zeit einen Namen gemacht. Seine Freistösse, seine Weitschüsse und vor allem seine Flanken sind sicher von einzigartiger Qualität in der 2. Liga. Auf der richtigen Position eingesetzt, kann er das Team auf die Siegerstrasse bringen.
Auch gefürchtet ist seine Zweikampfhärte, bei der er seine ganze Erfahrung und sein Stellungsspiel reinwirft und viele Gegenstösse im Keim erstickt. Über seine Qualitäten als 2. Liga Spieler wird niemand diskutieren wollen. Der FC Altstätten verliert mit Kevin Steiger aber nicht bloss einen Fussballer, sondern auch eine Integrationsfigur und einen Leader. Der FC Altstätten hat ihm auf und neben dem Platz enorm viel zu verdanken, als Spieler, als Stimmungsmacher, als Mitorganisator des alljährlichen Narreobet vom FC am Fasnachts-Samstag in der Hotel Sonne und vieles mehr.
In der ersten Mannschaft findet ein Umbruch statt. Beim FC Altstätten findet dieser Umbruch zurzeit in einem höheren Tempo statt, wohl auch den Ereignissen der letzten zwei Saisons geschuldet. Der Trainerstaff hat sich der Philosophie verschrieben, diesen Umbruch sehr rasch zu vollziehen und fährt dabei ein höheres Risiko als vielleicht andere Trainer das machen würden.
Spieler wie Kevin Steiger müssen oft einen grösseren Spagat machen zwischen all den Verantwortungen, die das Leben mit sich bringt: Eigentlich im besten Fussballalter, aber beruflich und privat sicherlich mehr gefordert als die ganz junge Garde. Diesen Spagat hat Kevin immer vorbildlich gemeistert, er musste allerdings wegen seines eigenen Geschäftes ab und zu auf Meisterschaftsspiele verzichten. Dies wurde vom Trainerstaff anders bewertet als vom Spieler selbst.
«Ich bin noch nicht fertig mit Fussball. Ich möchte weiterhin in einer ersten Mannschaft spielen und Verantwortung für den Verein tragen. Ich möchte Fussball spielen und dem Team helfen. Dort, wo ich gebraucht werde. Und ich muss auf meine Freude am Fussball achten und diese Freude hole ich mir im neuen Team hoffentlich wieder zurück.»
Als kleines Kind verbrachte Kevin jedes Jahr zwei bis drei Sommerferienwochen bei seiner Gotta in Rebstein. Er spielte in diesen Wochen Tag und Nacht draussen Fussball und lernte dort viele Kinder kennen. Diese Kinder sind unterdessen auch gestandene Fussballer, beim FC Rebstein. «Für mich gibt es neben Altstätten nur die Option FC Rebstein. Die Spieler bilden eine super Truppe, haben einen guten Zusammenhalt. Viele Jungs, die dort spielen, kenne ich seit meiner Kindheit. Ihr Trainer, Ralph Heeb, ist ein Weggefährte meiner Zeit auf den Fussballplätzen. Er kennt mich als Gegenspieler, aber auch als Spieler, weil er ja auch mal Trainer in Altstätten war. Er weiss, dass ich immer ins Training komme, wenn es die Arbeit zulässt. Ich möchte Fussball spielen mit Verantwortung. Rebstein hat auch Ambitionen. Ich hoffe, das passt für alle. Ich freue mich jedenfalls, dass mir der FC Rebstein diese Gelegenheit ermöglicht.»
Selbstverständlich hofft der FC Altstätten, dass dieser Wechsel viele positive Geschichten auslösen wird. Diese etwas ausführlichere Mitteilung soll zeigen, wie sehr Kevin Steigers Einsätze für den FCA geschätzt werden. Der FC Altstätten wünscht Kevin weiterhin viel Erfolg und viel Freude bei der schönsten Sportart der Welt.
Andreas Broger/red
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