Die Hausbäckerei des Rheinparks
stellte am Samstag einen neuen Weltrekord auf
Rheineck/St.Gallen Momentan muss Patrick Sutter noch auf seine Einsätze im aktuellen Fussballjahr warten. Denn: Er hat sich gegen Ende des letzten Jahres einen Bänderriss im Sprunggelenk zugezogen. «Ich kann es aber kaum erwarten, bis ich wieder mit meinen Teamkollegen auf dem Rasen stehen kann», so der FCSG-Verteidiger.
Kurz vor dem Trainingslager mit der 1. Mannschaft in Spanien verletzte sich der Spieler. «Ich ging aber trotz allem mit nach Spanien. Alle Spieler und Physiotherapeuten waren mit dabei und alleine zuhause zu trainieren, machte für mich keinen Sinn», erinnert sich Patrick Sutter. Zwar absolvierte er kein gewöhnliches Training, war aber auf dem Velo aktiv und vollzog seine Reha in Spanien statt in der Schweiz.
Patrick Sutter verliebte sich mit sechs Jahren ins Fussballspielen. «Damals spielte ich mit meinem Bruder im FC Rheineck, bis zur U11», erzählt er und ergänzt: «Danach ging es in die U13 Rheintal Bodensee, anschliessend in die U16 in St.Gallen.» Als er dann in den Mannschaften der U18 und U21 spielte, schnupperte er bereits bei der 1. Mannschaft des FC St.Gallen. In dieser Zeit wurde der junge Fussballspieler an den FC Winterthur ausgeliehen. «Diese Leihe sollte eigentlich eineinhalb Jahre dauern. Ich durfte aber unter dem damaligen Trainer keinen einzigen Pflichteinsatz spielen und verlor mit der Zeit die Freude am Fussballspielen», erklärt der 24-Jährige. Damals nahm er die Situation nach einem halben Jahr selbst in die Hand und beendete die Leihe an Winterthur. Den danach folgenden Wechsel zum SC Brühl im Sommer organisierte Patrick Sutter selbst, da er den Manager des Fussballclubs kennt. Mit dem Wechsel fand Patrick Sutter den Spass am Fussballspielen wieder. Die Leihe und Saison nahm aber schliesslich nach einem halben Jahr durch die Coronapandemie ein abruptes Ende. Nach einem Telefonat mit dem St.Galler Sportchef Alain Sutter, konnte der Rheinecker bei der 1. Mannschaft des FC St.Gallen mittrainieren. Im Training wurde er von Peter Zeidler vom Flügelspieler zum Aussenverteidiger «umgeschult». «Ich habe ihm viel zu verdanken und er hat mir immer das nötige Vertrauen geschenkt», betont Patrick Sutter.
Nach einigen Trainingseinheiten kam Sutter bereits zu seinen ersten Einsätzen in der Super League und damit zu seinem ersten Profivertrag beim ältesten, noch bestehenden Fussballclub der Schweiz: Dem FC St.Gallen. «Ich habe meinem Vater sehr viel zu verdanken, da ich immer wieder bei ihm im Pneuhaus Staad in der Autogarage aushelfen konnte. Er gab mir die nötigen Freiheiten, mich auf die Spiele und Trainingseinheiten zu konzentrieren», sagt der FCSG-Spieler stolz. Auch in den schweren Zeiten war seine Familie stets an seiner Seite. Sein Vater, Präsident des FC Rheineck, sei laut Patrick Sutter wahrscheinlich stolzer als er selbst, dass er einen solchen Erfolg verzeichnen konnte.
Wenn man den 24-Jährigen fragt, wie er die Rolle des ehrgeizigen Vorbildes empfindet, entgegnet er: «Es macht mich stolz, ein Vorbild für die jungen Leute und auch den Nachwuchs der U21 zu sein. Natürlich freut es mich auch jedes Mal, wenn ich jemanden auf der Zuschauertribüne mit meinem Trikot sehe.» Als Spieler, der in den regionalen Fussballclubs gross geworden sei, gebe es für den Start nichts besseres als den FC St.Gallen. «Früher sass ich noch als U21-Spieler auf der Zuschauertribüne und sah Silvan Hefti bei seinem zweiten oder dritten Spiel zu und dachte: Mann, er hat es echt geschafft. Heute stehe ich selbst auf genau diesem Rasen und spiele – das ist manchmal schon ein wenig surreal», erinnert sich Patrick Sutter. Auch die Fankultur sei mit keiner anderen in der Schweiz zu vergleichen. Die Anzahl Fans habe sich in den letzten zwei Jahren um etwa 2'000 Leute erhöht und der Espenblock sei bei jedem Spiel voll. «Die Choreografien des Espenblocks sind jeweils so aufwendig und toll gemacht, dass sie um die Welt gehen», erzählt der 24-Jährige.
Im Oktober letztes Jahr durfte er den Preis des «Fussballer des Jahres» an der «Nacht des Ostschweizer Fussballs» in der St.Galler Olma-Halle entgegennehmen. «Ich hatte den Preis selbst nicht auf dem Schirm und er kam ziemlich unerwartet. Als ich mich jedoch daran erinnert habe, was ich alles dafür getan habe, um jetzt da zu sein, wo ich heute bin, musste ich mir eingestehen, dass ich mir den Preis doch verdient habe», sagt Patrick Sutter stolz. Auf die Frage, auf was er sich in nächster Zeit freut, antwortet er: «Ich freue mich auf die ganze Rückrunde, besonders auf die Heimspiele und auf die Cupkampagne, wir haben da noch einiges offen. Zudem freue ich mich darauf, wieder selbst mitspielen zu können. Momentan fiebere ich mit der Mannschaft als Zuschauer mit. Man ist ja schliesslich ein Fan der eigenen Mannschaft», verrät der FCSG-Spieler. Wann es wieder so weit sein wird, kann er selbst noch nicht sagen, er arbeitet aber wie in seiner Vergangenheit jeden Tag ehrgeizig auf sein Ziel hin.
Von Manuela Müller
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